Wir brauchen Role Models - Barbara Hüsser, Geschäftsführerin

 

Barbara Hüsser, Geschäftsführerin Hüsser Innenausbau AG, Mutter von drei Kindern

Ich habe Barbara Hüsser in meinem «Fertig mit nett!»-Workshop kennengelernt, als sie ganz neu ihre Funktion als Geschäftsführerin in einem sehr männlich geprägten Umfeld übernommen hatte. Mich hat damals schon beeindruckt, mit wieviel Mut und Freude sie diesen Schritt gegangen ist. Nachdem nun mehrere Jahre vergangen sind, hat es mich sehr interessiert, wie es ihr heute geht und wie sie den Betrieb führt.

Liebe Barbara, du leitest seit 2014 die Hüsser Innenausbau AG. Was an der Führung gefällt dir? Hast du ein konkretes Beispiel?

Ich bin seit 2014 Geschäftsführerin von Hüsser Innenausbau. Zuvor hatte ich immer wieder Führungs- oder Leitungsfunktionen inne. Sei es als Klassenlehrperson, Leiterin eines internationalen Forums oder früher in der JUBLA als Scharleiterin.

Beim Führen faszinieren mich die Menschen mit ihren unterschiedlichen Charakteren, ihren Vorlieben und Stärken. Als Leaderin versuche ich deren positive und heterogene Eigenschaften herauszufiltern und so zusammenzusetzen, damit ein grosses Ganzes entsteht. Dieses grosse Ganze wird zu einem Team, das am gleichen Strick zieht und Unglaubliches leisten kann.

Am meisten motiviert es mich, wenn die Mitarbeitenden gerne arbeiten kommen, weil sie bei mir ihre Stärken ausleben können  und dies in einer freundlichen Firmenkultur, die sie anspornt.

Wann brauchst du in der Führung besonders viel Mut? Und was hilft dir dabei?

Mut brauche ich insbesondere dann, wenn ich etwas Neues wagen möchte, seien es neue Produkte oder eine neue Strategie und ich nicht weiss, wie das im Team ankommt. Mir hilft es, diese Ideen vorgängig mit unterschiedlichen Menschen zu besprechen und zu challengen.

Wenn es darum geht, neue Investitionen zu tätigen, z. B. Maschinen, die mehrere Hunderttausend Franken kosten, braucht das schon auch Mut und vielleicht auch etwas Naivität…

Mut braucht es auch bei Verhandlungen: Häufig fühle ich mich als Underdog und muss mir selber immer wieder sagen, dass das Gegenüber genauso auf uns angewiesen ist, wie ich auf sie.

Was möchtest du für dich und dein Team in den nächsten drei Jahren erreichen?

Ich erhoffe mir, dass unser Team in den nächsten drei Jahren mehr oder weniger konstant bleibt. Denn im Moment grooved es mächtig! J
Toll wäre, wenn wir noch ein paar weitere Frauen oder auch ein paar ältere Schreiner ins Team aufnehmen könnten und hoffentlich mangelt es nicht an interessierten Lernenden.

Wir werden weiterhin an der digitalen Produktion arbeiten, damit Prozesse noch mehr flutschen und eine höhere Marge hängen bleibt. Ebenfalls werden wir im Bereich Nachhaltigkeit einen grossen Schritt weiter sein.

Wann bist du in deiner Führungsarbeit richtig glücklich?

Wenn ich sehe, mit welchem Stolz die Mitarbeitenden Fotos von unseren neu eingebauten Produkten (Küchen, Schränke, Möbel, etc.) im whatsapp-Chat teilen, macht mich das glücklich. Denn es zeigt die Teamarbeit, die hinter dem Endprodukt steckt, aber auch den Stolz des Handwerks. Wenn dann noch eine positive Rückmeldung der Kundschaft erfolgt und ich sehe, dass der Auftrag gut rentiert hat, hüpft das Herz! ;-)
Aber auch das Inbetriebnehmen einer neuen Maschine ist natürlich jedes Mal ein Meilenstein.

Und richtig glücklich bin ich natürlich auch, wenn ich Bewerbungen von Schreinerinnen und Schreinern erhalten, die spezifisch uns als Unternehmen ausgewählt haben, weil sie gehört haben, dass wir ein tolles Team sind und geniale Arbeit leisten.


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